Quellensteuer bei Dividenden: So optimierst du deine Rendite

Investitionen in ausländische Aktien können attraktive Dividenden bringen. Doch oft wird ein Teil dieser Erträge durch die sogenannte Quellensteuer geschmälert. In diesem Artikel erfährst du, wie die Quellensteuer funktioniert, welche Länder besonders betroffen sind und wie du dir zu viel gezahlte Steuern zurückholen kannst. Kurz gesagt: Mehr Klarheit, mehr Dividende, weniger Steuer!

🎥 Tipp: In meinem ausführlichen YouTube-Video zeige ich dir alle Schritte, Beispiele und Tools noch einmal anschaulich erklärt: Zum Video auf YouTube

 

Was ist die Quellensteuer?

Die Quellensteuer ist eine Steuer, die direkt im Herkunftsland der Dividende einbehalten wird. Sie soll sicherstellen, dass auch ausländische Anleger einen Beitrag zum dortigen Steueraufkommen leisten. In Deutschland wird zusätzlich die Kapitalertragsteuer von 25 % plus Solidaritätszuschlag erhoben, was einer Gesamtbelastung von etwa 26,375 % entspricht.

Um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden, hat Deutschland mit vielen Ländern Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) geschlossen. Diese regeln, dass maximal 15 % der ausländischen Quellensteuer auf die deutsche Steuer angerechnet werden können. Liegt der Quellensteuersatz im Ausland darüber, kann die Differenz unter bestimmten Voraussetzungen zurückgefordert werden. Ziel ist es, durch geschickte Länderwahl möglichst nah an die Gesamtbelastung von 26,375 % heranzukommen.

 

Beispiel: Schweiz

Die Schweiz erhebt auf Dividenden eine Quellensteuer von 35 %. Davon können 15 % auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet werden. Die verbleibenden 20 % können bei der Eidgenössischen Steuerverwaltung zurückgefordert werden. Die Rückerstattung erfolgt über ein Online-Portal und erfordert bestimmte Unterlagen, wie den „Tax Voucher“, den du von deiner Bank erhältst.

 

Sonderfall: USA

Die USA ziehen standardmäßig 30 % Quellensteuer auf Dividenden ein. Durch das DBA mit Deutschland wird dieser Satz auf 15 % reduziert. Viele deutsche Banken haben den Status eines „Qualified Intermediary“ (QI), wodurch die Reduzierung automatisch erfolgt. In diesem Fall musst du als Anleger nichts weiter unternehmen.

 

US-Dividenden sind steuerlich günstiger als deutsche

Da auf US-Dividenden nur 15 % Quellensteuer einbehalten werden, die vollständig auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet werden, verbleiben in Deutschland nur noch ca. 10 % Kapitalertragsteuer + reduzierter Solidaritätszuschlag. Daraus ergibt sich eine Gesamtsteuerlast von etwa 25,55 %. Im Vergleich dazu beträgt die Steuerlast auf deutsche Dividenden 26,375 %.

Fazit: Aus steuerlicher Sicht sind US-Dividenden für deutsche Anleger oft günstiger als inländische Dividenden – ein scheinbarer Widerspruch, aber Realität.

 

Ländervergleich: Quellensteuer weltweit

LandQuellensteuerAnrechenbar in DEBemerkung
Schweiz35 %15 %20 % rückforderbar
USA30 %15 %Automatische Reduzierung auf 15% bei QI-Status der Bank
Frankreich12,8 %15 %Rückforderung oft kompliziert
Niederlande15 %15 %Voll anrechenbar
Japan15 %15 %Voll anrechenbar
Großbritannien0 %0 %Keine Quellensteuer, nur DE-Steuerbelastung

Eine aktuelle Übersicht findest du jederzeit hier.

 

Rückerstattung der Quellensteuer: Manuell oder automatisiert?

 

Manuelle Rückerstattung

Die manuelle Rückforderung der Quellensteuer ist möglich, aber oft mit erheblichem Aufwand verbunden. Du musst länderspezifische Formulare ausfüllen, Belege sammeln und Fristen einhalten. Zudem können Sprachbarrieren und lange Bearbeitungszeiten die Rückerstattung erschweren. Je nach Land akzeptieren Steuerbehörden keine englischen Dokumente, was die Prozesse zusätzlich verkompliziert.

Beispiele für die manuelle Rückforderung:

  • Schweiz: Antrag bei der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV), Formular 85, Rückerstattung der über 15 % hinausgehenden 20 %, Bearbeitungszeit 6–12 Monate.

  • Frankreich: Antrag über ein französisches Finanzamt (Formulaire 5000/5001), meist in französischer Sprache einzureichen, Rückforderung der 12,8 %, teilweise hohe Gebühren bei Vermittlern.

  • Norwegen: Antrag über die norwegische Steuerbehörde (Skatteetaten), Formular „RF-1209“ erforderlich, zusätzliche Dokumente wie die Jahressteuerbescheinigung und Wohnsitznachweis nötig, Bearbeitungszeit ca. 6–12 Monate.

 

Vorteile der manuellen Rückerstattung:

  • Keine Dienstleistergebühren, dadurch höhere Nettoerstattung.

  • Volle Kontrolle über den gesamten Prozess.

  • Besonders lohnenswert bei großen Dividendenerträgen.

 

Nachteile der manuellen Rückerstattung:

  • Hoher bürokratischer Aufwand, viele Formulare und Dokumente nötig.

  • Unterschiedliche Sprachen und gesetzliche Anforderungen.

  • Lange Bearbeitungszeiten – teilweise bis zu zwei Jahre.

  • Risiko von Fristversäumnissen und Rückfragen durch Behörden.

 

Automatisierte Rückerstattung mit div.tax

Eine komfortablere Lösung bietet der Dienstleister *div.tax. Hier kannst du deine Depots verknüpfen, Belege hochladen und eine Vollmacht erteilen. Der gesamte Prozess wird von einer integrierten Kanzlei übernommen. Die Rückerstattung ist für viele Länder möglich, darunter Schweiz, Dänemark, Irland, Österreich, Schweden, Norwegen, Finnland und Belgien. Auch für Länder wie Spanien oder Australien ist eine manuelle Rückforderung über die Plattform möglich.

Ob eine Rückerstattung in deinem Fall Sinn ergibt kannst du kostenlos über den Erstattungsrechner auf div.tax prüfen.

Die Rückerstattung kann bis zu 5 Jahre rückwirkend erfolgen (abhängig vom Land).

Die Kosten betragen 30 % der Rückerstattung, mindestens jedoch 30 €.

Mit meinem Affiliate-Link reduziert sich die Mindestgebühr auf 20 €, zusätzlich erhältst du 10 % Rabatt.

Steuerlicher Sitz vs. Unternehmenssitz

Bei der Besteuerung von Dividenden ist der steuerliche Sitz des Unternehmens entscheidend, nicht der Hauptsitz. Beispielsweise hat Linde seinen Hauptsitz in Irland, aber den steuerlichen Sitz in Großbritannien, was steuerlich vorteilhaft ist. Accenture hingegen hat den steuerlichen Sitz in Irland, was zu einer höheren Steuerbelastung führen kann. Wichtig ist daher, vor dem Kauf von Aktien den steuerlichen Sitz des Unternehmens zu prüfen.

 

„Steuerfreie“ Dividenden aus dem Einlagenkonto

Einige deutsche Unternehmen, wie die Telekom, Freenet oder Vonovia, zahlen Dividenden aus dem steuerlichen Einlagenkonto. Diese Ausschüttungen sind zunächst steuerfrei, führen jedoch zu einer Reduzierung der Anschaffungskosten der Aktien. Beim späteren Verkauf kann dadurch eine höhere Steuerlast entstehen. Diese Strategie eignet sich vor allem für langfristige Anleger. Achtung: Unternehmen können jederzeit von dieser Liste verschwinden – wie z. B. die Deutsche Post.

 

Fazit: Wissen spart Steuern

Wer die Mechanismen der Quellensteuer versteht, kann seine Nachsteuerrendite deutlich verbessern. Mit der richtigen Länderwahl, der Nutzung von Tools wie *div.tax und dem Wissen um steuerliche Sonderfälle lässt sich bares Geld sparen. Besonders lohnenswert sind US-Dividenden, da sie im Vergleich zu deutschen Ausschüttungen sogar steuerlich günstiger sein können.

 

Häufig gestellte Fragen zur Quellensteuer (Q&A)

Was ist die Quellensteuer bei Dividenden?
Die Quellensteuer ist eine Steuer, die direkt im Land der Aktiengesellschaft auf Dividenden erhoben wird.

Wie hoch ist die deutsche Kapitalertragsteuer?
In Deutschland beträgt die Kapitalertragsteuer 25 % plus Solidaritätszuschlag (gesamt ca. 26,375 %).

Wie viel Quellensteuer darf in Deutschland angerechnet werden?
Maximal 15 % ausländische Quellensteuer können auf die deutsche Steuer angerechnet werden.

Was passiert, wenn ein Land mehr als 15 % Quellensteuer erhebt?
Der übersteigende Anteil kann in vielen Fällen über eine Rückerstattung vom Quellenland zurückgeholt werden.

Muss ich Quellensteuer auf US-Dividenden selbst zurückfordern?
Nein, bei deutschen Banken mit QI-Status wird die US-Quellensteuer automatisch auf 15 % reduziert.

Wie funktioniert die Rückerstattung der Quellensteuer?
Entweder manuell über Formulare der ausländischen Steuerbehörden oder automatisiert über Dienstleister wie *div.tax.

Welche Länder gelten als besonders steuerfreundlich?
Japan, Niederlande und Großbritannien gelten als steuerlich vorteilhaft, da entweder keine oder nur 15 % Quellensteuer anfällt.

Was ist ein steuerlicher Sitz?
Das ist das Land, in dem ein Unternehmen steuerlich registriert ist – entscheidend für die Quellensteuer, nicht der Firmensitz.

Sind „steuerfreie Dividenden“ wirklich steuerfrei?
Nur zum Zeitpunkt der Ausschüttung – beim Verkauf wird die Steuer durch reduzierte Anschaffungskosten nachgeholt.

Lohnt sich der Aufwand der Rückforderung?
Bei größeren Dividendenbeträgen oder hohen Quellensteuersätzen ist die Rückerstattung oft wirtschaftlich sinnvoll.

Wie lange kann ich Quellensteuer rückwirkend zurückfordern?
Je nach Land sind Rückforderungen meist bis zu 5 Jahre rückwirkend möglich.

Was kostet div.tax?
30 % der Rückerstattungssumme, mindestens 30 €, mit Affiliate-Rabatt nur 20 € Mindestgebühr und 10 % Rabatt auf die Gebühr.

 
Bis bald!
 

Bleibt smart, happy & gesund!

Lennard ✌️

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